Pädagogische Erzählkunst

Dem freien, mündlichen Erzählen in Schule und Unterricht wird in den freien Waldorfschulen eine hohe Bedeutung beigemessen. Mit dem bildhaften Erzählen werden nicht nur Wissen und Atmosphäre vermittelt, sondern den Schülerinnen und Schülern vor allem die zu ihrer Entwicklung notwendige seelische Nahrung gegeben. Das Ende des Hauptunterrichtes heißt sogar eigens »Erzählteil«, doch auch zur Stoffeinführung im Fachunterricht wird das freie Erzählen vielfach praktiziert - noch praktiziert. Denn die Brücke, die das freie Erzählen erst von Mund zu Ohr, sodann von Herz zu Herz schlägt, ist auch in Waldorfschulen brüchig.

 


Die Idee

Um das Erzählen im Unterricht zu befördern, bietet der Erzählverlag deutschsprachigen Schulen Inhouse-Workshops an. Zusammen mit »Wortreich«, der Einrichtung von Anna Speer, Sprachgestalterin, Märchenerzählerin, Kunsttherapeutin und Tschechow-Schauspiellehrerin aus Berlin, kommen wir zu Ihnen, um dieser Frage nachzugehen: »Wie lerne ich, Unterrichtsinhalte frei und mündlich zu vermitteln?«

Das professionell pädagogische Handeln steht vielfach unter Druck. Zeitmangel und Leistungs-druck, eine veränderte Kindheit und Jugend oder Herausforderungen bei Selbstverwaltung und Elternarbeit lassen wenig Spiel für eigene künstlerisch-kreative Schaffensprozesse. Dabei zeigt gerade die pädagogische Erzählkunst, wie einfach und zielführend sie das Unterrichts- und Klassengeschehen beeinflussen kann. Und auch wir Kolleginnen und Kollegen können einen Moment der Selbstwirksamkeit in einem häufig fremdbestimmten Schulalltag erleben. Der Workshop möchte mit einfachen Hinweisen, menschenkundlicher Vertiefung sowie praktischen Übungen und Tipps und Tricks auf die Bedeutung des pädagogischen Erzählens hinweisen. Er richtet sich an alle Lehrkräfte und Erzieher sowie Studierende der Waldorfpädagogik.

Das Erlernen einer Geschichte

Es gibt mehrere Wege: Wir gehen vom Aufbau der Ereignisfolge, von einer einzelnen Begebenheit innerhalb der Ereignisfolge oder von einem Protagonisten aus. Gemeinsam üben wir: Welche eigenen Fragen habe ich? Wie stelle ich mir eine Szene vor? Wie komme ich zu dem Bild? Was sehe ich noch? Wir lernen Techniken des Auswendiglernens kennen, alleine und zu zweit. 

Die Erzählkultur in der Praxis

Dem Erzählen eine Plattform bereiten und den Raum nutzen. Braucht es Kostüm und Requisite? Wie stehe ich da? Vom Umgang mit Störungen und der Anlage guter Gewohnheiten. Die Anbindung an den Rahmenlehrplan. Möglichkeiten der Sprachförderung. Wir werden das gemeinsam üben.

Die Menschenkunde

Warum erzählen wir? Weil wir gestalten und schöpferisch tätig sind. Wir schaffen Beziehung und achten auf die Qualität des Abgebens und Aufnehmens. Imagination, Inspiration, Intuition sind uns wichtige Leitbegriffe; die Bildhaftigkeit unserer Erzählung und die Achtung vor dem Dreiklang des Unterrichtens ist uns heilig. Wir werden uns gemeinsam Schlüsseltexte in Erinnerung rufen.


Die Organisation

Anna Speer und Peter Amsler kommen in Ihre Einrichtung, um mit Ihnen in fünf Einheiten die pädagogische Erzählkunst zu vertiefen. Beispielsweise beginnen wir freitagabends um 19.00 Uhr mit einer ersten 90-minütigen Einheit und enden am Samstagnachmittag um 17.00 Uhr mit der letzten Einheit. Auch andere organisatorische und zeitliche Formen sind denkbar. Auf jeden Fall legen wir Wert auf praktische Übungen, kurze Impulsreferate sowie einen Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe.

 

Mindestteilnehmerzahl: 8 Personen

Kostenbeitrag pro Person: 160,00 €, es sei denn, eine Gruppe vereinbart einen Festpreis.

Sozialbeitrag: 120,00 € bei Vorlage üblicher Bescheinigungen

 

Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, bitten wir um Kontaktaufnahme unter:

 

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