Mitten auf dem Tempelhofer Feld in Berlin befindet sich eine Kunstinstallation, die wie geschaffen ist für Kugellagergespräche. Menschen kommen zusammen, um in kurzer Zeit viel voneinander zu erfahren. Ein Speed Dating des freien Erzählens - sei es biografisch, sei es zeitaktuell. Stets geht es um einen Perspektivwechsel und die Erweiterung des eigenen geistigen Horizonts. Das tut not, denn mehr denn je kommt es auf unsere eigene Urteilsfähigkeit an.
Die Durchführung ist ganz einfach: Ablauf und Thema wird vom Moderator erklärt, eine Gruppe bildet den Innenkreis, die zweite den Außenkreis. Beide Kreise sitzen sich gegenüber und sind einander zugewandt.
Die Teilnehmer bekommen eine Fragestellung, die sie mit dem Gegenüber austauschen. Zuerst berichtet die Person im Innenkreis und der Außenkreis hört zu. Nach einem Signal erzählt der Außenkreis und das Gegenüber hört zu. Danach geht der Innenkreis wahlweise einige Plätze weiter nach links und der Außenkreis wahlweise einige Plätze nach rechts und eine neue Fragestellung wird eingeführt.
Die Installation auf dem Tempelhofer Feld ist eine permanente Einladung zum Gespräch. Sie besteht aus 7 x 7 blauen Sitze in zwei konzentrischen Kreisen und wurde im Auftrag des Vereins Treffpunkt Religion und Gesellschaft e.V. erstellt und im November 2013 der Öffentlichkeit zur Nutzung freigegeben. Der Entwurf für die Installation stammt von Gerhard Schlotter, die Umsetzung besorgte vorschub, Werkstatt für Objekt- und Prototypenbau. Das Projekt wurde gefördert durch die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (Arbeitsgruppe Reformationsdekade), Evangelischer Kirchenkreis Neukölln, Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Berlin, Landesverband Berlin der DITIB und durch Einzelspenden.
Sonntag, 22. Mai 2022, 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Worauf will ich nicht verzichten?
Seit 2020 hat sich der Wandel in der Welt stark beschleunigt. Vieles in unserem bisherigen Zusammenleben wurde infrage gestellt. Das "neue Normal" hat mit Dingen aufgeräumt, die uns ohnehin lästig waren: schneller, weiter, höher - passé. Diesen Lebensstil wollen wir nicht zurück. Was aber möchten wir nicht verlieren? Was ist unser Minimum, hinter dem wir auch in Zeiten des schnellen Wandels nicht zurückweichen? Anhand biografischer Aspekte widmen wir uns dieser wichtigen Fragestellung.
Eintritt frei.
Sonntag, 26. Juni 2022, 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Was bin ich mir wert?
Vom Ich zum Wir - das hören wir in der letzten Zeit des Öfteren. Aber was bedeutet dies? Muss ich mich selbst aufgeben, um solidarisch zu sein? Gewiss nicht. Jenseits von Ichling und Jasager gibt es in jedem von uns Augenblicke, in denen wir ganz bei uns waren und gerade deswegen unseren Mitmenschen viel zu geben hatten. Wir gehen dem nach und suchen auf diesem Wege Modelle der Solidarität jenseits der Extreme.
Eintritt frei.
Sonntag, 28. August 2022, 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Wie wollen wir leben?
Inmitten des Wandels wächst etwas Neues heran, das das Kommende noch lange prägen wird: ein neues Bild vom Menschen. Ein Bild, das uns als handelndes Subjekt zeigt, das sein Schicksal selbst und gemeinsam mit anderen in die Hand nimmt. Uns wurde die Kraft gegeben, immer wieder Neues zu schöpfen. Was macht dieses Neue aus und wie hat es sich bereits biografisch gezeigt?
Eintritt frei.
Zur besseren Planung bitten wir um vorherige Anmeldung. Vielen Dank!