Der junge Syrer Yaser Alkhrfan überlebt den Krieg – gelähmt, heimatlos, allein. Doch statt zu verstummen, beginnt er zu schreiben. In eindringlichen Texten zwischen Lyrik und Prosa erzählt Yaser Alkhrfan von Schmerz und Hoffnung, von Verlust und neuer Stärke. Seine Worte durchbrechen das Schweigen, das Krieg und Flucht so oft hinterlassen – und öffnen den Blick in eine Welt, die uns sonst verborgen bliebe. Ein Zeugnis von Überleben, Würde und der Kraft der Sprache. Unsere Herbst-Neuerscheinung, die anlässlich der BuchWien vom 12. bis 16. November 2025 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wird.

Inhalt
Der Syrer Yaser Alkhrfan ist seit einem Luftangriff im Jahr 2012 vom Rücken bis zu den Fußsohlen gelähmt. Bevor er in Österreich ein neues Leben beginnen konnte, verbrachte er Jahre fern von Heimat und Familie in Lagern und Krankenhäusern, oft ohne angemessene medizinische Betreuung. Auf seiner schmerzvollen Odyssee kämpfte er allein mit Einsamkeit, dem Verlust von Liebe, falschen Freunden und einer ungewissen Zukunft. Halt fand er im Schreiben. Auf unzähligen Zetteln hielt er seine Gedanken und Gefühle fest – säckeweise.
In Österreich wurde eine Auswahl seines Schreibens ins Deutsche übersetzt und erscheint nun erstmals im Erzählverlag. Das Buch enthält Texte über seine Lebensgeschichte, das Schicksal und den Abschied. Dabei thematisiert Yaser Alkhrfan den Verlust und beleuchtet zugleich Werte wie Hingabe, Neugier, Dankbarkeit, Wahrhaftigkeit und Hoffnung. Yaser Alkhrfan gibt den Kriegsopfern und Heimatlosen eine unverwechselbare Stimme. Zugleich ist das Buch ein Hoffnungsschimmer für das Fußfassen in einem neuen Leben.
GESPRÄCH MIT GOTT
Gott gab mir Schwierigkeiten,
damit ich stärker werde.
Ich bat um Weisheit,
und Gott gab mir die Fähigkeit,
Probleme zu lösen.
Ich bat um Mut,
und Gott gab mir die Kraft,
Risiken zu überwinden.
Ich bat um Liebe,
und Gott gab mir die Bereitschaft,
zu kämpfen.
Yaser Alkhrfan
Blick ins Buch
Über den Autor
Yaser Alkhrfan wurde 1992 in Deir ez-Zor, Syrien, geboren und wuchs dort mit acht Schwestern und drei Brüdern auf. Nach dem Besuch der Grundschule in seiner Heimatstadt erlernte er in Damaskus den Beruf des Bäckers. Neben seiner Tätigkeit in diesem Beruf widmete er sich der Fischerei im Euphrat, die zu einem zweiten Arbeitsfeld wurde. Er sammelte Erfahrungen im Fischhandel und bewies organisatorisches Geschick. Kollegen beschrieben ihn als fleißig und belastbar; ein Angebot, eine Führungsposition zu übernehmen, lehnte er jedoch aus Mangel an Selbstvertrauen ab.
Bis zu seinem zwanzigsten Lebensjahr war Sport ein zentrales Hobby. Er trainierte regelmäßig und erzielte beachtliche Leistungen im Schwimmen, in der Leichtathletik, im Ringen und im Gewichtheben.
Im Jahr 2012 erlitt Yaser Alkhrfan bei einem Luftangriff eine Querschnittlähmung vom Rücken bis zu den Fußsohlen. Es folgte eine Odyssee durch verschiene Klinike in Syrien, der Türkei und Österreich. Seither ist er auf den Rollstuhl angewiesen.
Trotz dieser gravierenden Zäsur führte er sein Leben weiter und suchte nach neuen Perspektiven. Das Schreiben, aber auch sein Glaube spielten dabei eine wichtige Rolle und halfen ihm, auch in schwierigen Phasen Halt zu finden.
Am 16. Dezember 2022 erhielt Yaser Alkhrfan eine Einladung von Bundespräsident Alexander Van der Bellen zur Weihnachtsfeier in der Präsidentschaftskanzlei in der Wiener Hofburg.

Yaser Alkhrfan
Die Höllenpforte oder Mein Weg zurück zu mir
64 Seiten, 14 x 22 cm, Hardcover
ISBN 978-3-947831-71-5
Artikel-Nr. 79-3171
16 €
Termine
Buchpräsentation aus Anlass der Buchmesse BuchWien
Samstag, den 15. November 2025
18.00 Uhr
Kunst- und Kulturzentrum
Semmelweisklinik
Hockegasse 37, Haus 4
1180 Wien, Österreich