Ein Monat mit Dostojewskji

Selten gibt es Gelehrte, die sich so tief in die Gedankenwelt Fjodor M. Dostojewskijs (1821-1881) versenkt haben, wie der Potsdamer Publizist und Lyriker Klaus Hugler. Für jeden Tag des Monats findet Hugler Schlüsselzitate aus dem Werk Dostojewskijs, die uns das Denken des bedeutendsten russischen Schriftstellers erschließen. Weiterführende Fragen und Raum für Notizen machen das Büchlein zu einem persönlichen Begleiter in diesem Dostojewskij-Jahr 2021. Holzschnitte und Zeichnungen von Frans Masereel, Alfred Kubin, Wilhelm Geißler u.a. geben dem Brevier überdies seine unverwechselbare Prägung. Am Samstag, den 12. Juni, wurde das Buch erstmals einem breiteren Publikum im Gartenhaus des Autors in Caputh am Schwielowsee vorgestellt.

Mit Mitte zwanzig war Dostojewskij Mitglied eines geheimen Zirkels, in dem ein "utopischer Sozialismus" diskutiert wurde. Er wurde zum Tode verurteilt und schließlich begnadigt. Erst 1859, nach mehreren Jahren sibirischer Verbannung und Militärdienst, durfte Dostojewskij nach Sankt Petersburg zurückkehren, jetzt als überzeugter Christ und radikaler Gegner des atheistischen Sozialismus. Gemeinsam mit seinem Bruder Michail gab er Zeitschriften heraus, unternahm Auslandsreisen und begann die Reihe seiner großen Romane: Verbrechen und Strafe, Der Idiot, Die Dämonen, Die Brüder Karamasow, darin die Legende vom Großinquisitor. In seinen Schriften entwickelte Dostojewskij seine Volksgläubigkeit und seinen religiösen Mystizismus.

 

Von A wie Augenblicke bis Z wie Ziele

 

Aus dem so geprägten Denken hat der Potsdamer Publizist und Lyriker Klaus Hugler für jeden Tag eines Monats Sentenzen ausgewählt. Sie stehen pars pro toto für die Gedankenwelt dieses großen russischen Autors und beinhalten Fragen zur Stellung des Menschen zu Gott, nach dem Sinn des Leids oder dem Verhältnis von Gut und Böse. Gemeinsam mit der Lektorin Birgit Rubach (Kleinmachnow) und dem Verleger Peter Amsler (Berlin) entwickelte Hugler daraus weiterführende Denkanregungen an die Leserinnen und Leser dieses kleinen Breviers: Für jeden Tag des Monats erhalten sie die Möglichkeit, sich Dostojewskijs Fragen zu eigen zu machen - Dostojewskij zum Selberdenken!

 

"Wir haben das Konzept des Buches gemeinsam beraten", so Verleger Peter Amsler. "Und wir waren sofort davon begeistert, den Leserinnen und Lesern Möglichkeiten der Selbstreflektion zu geben, diese ins Buch zu notieren und sich bei kommenden Lesertreffen gemeinsam auszutauschen. So halten wir diesen großen russischen Schriftsteller lebendig und umgehen seine Musealisierung, die in diesem Dostojewskij-Jahr 2021  unvermeidlich erfolgt, schließlich würdigen wir seinen 200. Geburtstag."

 

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Blick ins Buch


Klaus Hugler

 

Klaus Hugler wurde 1955 in Peitz (Niederlausitz) geboren. Anfang der Siebziger lernte er Zerspannungsfacharbeiter in Guben und absolvierte anschließend in der evangelischen Kirche eine Diakonenausbildung in Berlin und Eisenach. In diesem Beruf war er 1978/79 in Berlin-Pankow, 1979-1986 in Neuruppin und seit 1986 in Potsdam tätig. 1994 erschien sein erstes Buch: "Missbrauchtes Vertrauen", das sich mit autobiografischen Fragmenten zu der christlichen Jugendarbeit "unter den Augen der Stasi" äußert (Aussaat-Verlag Neukirchen-Vluyn - 3. Aufl. 1999). Es folgten 1996 und 1997 zwei Lyrik-Bände im Eigenverlag: "Was bleibt und was kommt" sowie "Augenblicke der Ewigkeit". Ab Ende der Neunziger gestaltete er diverse Lyrik-Musik-Projekte und baut bis heute seine Vortragstätigkeit und Herausgeberschaft zu Dostojewskij, Mühsam, Damaschke und Morgenstern aus. Anfang der 2000er Jahre war Klaus Hugler kurzzeitig auch kommunalpolitisch aktiv.  Als Parteiloser war er Stadtverordneter und Mitglied der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in Potsdam. Hugler lebt in Potsdam-Babelsberg.

 

 

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Leseprobe: Nachwort


Klaus Hugler 

Ein Monat mit Dostojewskij.

Seine Gedanken Tag für Tag zusammengestellt.

124 Seiten, 10,5 x 14,8 cm, Hardcover

mit Fadenbindung

ISBN 978-3-947831-56-2

19,00 €