Der Erzählverlag unterstützt die Initiative "Sprach-Kitas retten"

Das Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ soll im kommenden Jahr nicht weitergeführt werden. So steht es im Entwurf für den Bundeshaushalt 2023, dessen finale Verabschiedung im November stattfindet. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und seine Interessengruppe (IG) Leseförderung kritisierten am 26. August die geplante Beendigung der Förderung. Auch der Erzählverlag unterstützt die Initiative „Sprach-Kitas retten“. Er ist Mitglied des Börsenvereins.

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Eine öffentliche Petition an den Deutschen Bundestag benötigt über 50.000 Unterschriften, um eine öffentlichen Anhörung im Petitionsausschuss des Bundestages verbindlich zu initiieren. Bei dieser Anhörung müssen die zuständigen Ministerien Rede und Antwort stehen. Das schafft Öffentlichkeit und fördert das Umdenken unter den Abgeordneten. Heute haben auf der Seite sprachkitas-retten.de bereits 25.597 Menschen mit ihrer Unterschrift sich dafür eingesetzt, dass das Bundesprogramm "Sprach-Kitas" erhalten bleibt. Sie wurde von Kita-Leiterin Wenke Stadach ins Leben gerufen. Bis zum Ende der Petition am 20. September 2022 sind also noch viele Unterschriften notwendig, um die vielen Menschen sichtbar zu machen, denen die Sprach-Kitas wichtig sind. 

 

Was leisten die Sprach-Kitas und warum sind sie so wichtig?

 

Im Zuge des bisherigen Bundesprogramms sind im Alltag der Kitas "zahlreiche Angebote für und mit den Kindern entstanden", schreibt das Aktionsbündnis. "Beispiele sind Kinderbibliotheken, feinfühlige Kommunikation in Alltagssituationen, gemeinsame Aktivitäten mit den Familien, der Einstieg in die digitale Welt oder die Auseinandersetzung mit Beteiligung im Alltag." Ziel ist es, die Bildungschancen von Kindern zu verbessern und nachhaltig eine höhere pädagogische Qualität für die Familien anbieten zu können. Zusätzlichen Fachkräfte mit einem Stellenanteil einer halben Stelle, in sehr großen Kitas auch einer ganzen Stelle, sowie zusätzliche Fachberatungen bringen das Know-How der Sprachförderung in die Kitas und schulen Erzieherinnen und Erzieher.

 

Susanne Lux, Sprecherin der IG Leseförderung des Börsenvereins, begründet, warum gerade der Börsenverein die Petition unterstützt: „Die Sprach-Kitas vermitteln die Grundlagen für das Leseverständnis, das die Zukunftschancen von Kindern maßgeblich beeinflusst". In vielen Elternhäusern werde nicht mehr vorgelesen, sagt sie – "damit sind die Kitas stärker gefragt, Sprach- und Lesefähigkeit zu vermitteln. Und was im Kleinkindalter an Leseförderung versäumt wird, ist später immer schwieriger auszugleichen. Deshalb ist das Programm der Bundesregierung so entscheidend und darf nicht Sparmaßnahmen zum Opfer fallen.“

"Dem Erzählverlag liegt die Förderung von Sprache, Gestik und Mimik bereits im Namen", sagt Verleger Peter Amsler, der die Petition ebenfalls unterzeichnet hat. Die Förderung von Erzählkultur und Erzählkunst ist maßgeblich Teil des Verlagsprogramms. Der Verleger und Pädagoge verweist auf das Werteversprechen des Verlags, das während der Lockdown-Phase in 2021 von einer Gruppe um den Erzählverlag formuliert wurde: "Der Erzählverlag ist eine publizistische Plattform für alle Menschen, die das freie mündliche Erzählen als eine Methode der Begegnung und des Austausches von Erfahrungen und Erlebnissen zu befördern suchen. Unser Ziel ist die Stärkung der Erzählkultur sowie die Förderung der Erzählkunst in ihren beruflichen Anwendungsgebieten. Wir verstehen uns damit als Teil einer Alternativkultur zur überbordenden Digitalisierung menschlichen Lebens - für alle, die etwas zu sagen haben: in Kindergarten und Schule, in Beruf und Therapie, auf der Bühne oder zu Hause zwischen den Generationen."

 

Der Verlag ruft daher alle Sprach- und Lesefreunde dazu auf, die Petition zu unterzeichnen.Es gibt zwei Möglichkeiten, die Petition zu unterstützen: als Einzelperson online unterzeichnen unter bundestag.de oder eine Liste ausdrucken und Unterschriften sammeln. Die Liste ist bis zum 15. September an den Petitionsausschuss einzusenden. Mehr Informationen, der Link zur Petition und zum Download der Unterschriftenliste finden sich auf der Website: sprachkitas-retten.de